Energieausweis und Bestandbeurteilungen in Berlin

Wer den Kauf oder Verkauf einer Immobilie beabsichtigt, sollte in beiden Fällen das Gebäude oder Grundstück von einem Gutachter prüfen lassen. Auf diese Weise können im Vorfeld mögliche Defizite der Immobilie aufgedeckt und Geld eingespart werden. 

Besonders energetische Aspekte spielen hierbei eine Rolle. Sollte nach dem Erwerb einer Immobilie der Umbau einzelner Gebäudebestandteile vorgesehen sein, kann der Gutachter bereits im Vorfeld darüber Auskunft geben, ob diese Umbauten aus statischer und energetischer Sicht möglich sind oder welche bauphysikalischen und gesetzlichen Besonderheiten beachtet werden müssen. 

Der Wunsch zur Sanierung einzelner Bauteile bringt oft mit sich, dass nach den neusten Energieeinsparverordnungen modernisiert werden muss. Hier kann es zu Problemen kommen, wenn z. B. die einfache Dämmung des Daches geplant wurde, die Sparren jedoch nicht den Platz für den gesetzlich geforderten Wärmeschutz bieten. Oft muss dann das gesamte Dach erneuert werden. 

Diese und ähnliche Probleme erkennt der Gutachter bereits im Vorfeld und kann Empfehlungen diesbezüglich aussprechen.

Auch birgt das Verlassen auf den Kennwert des Energieausweises Gefahren. Bei Gebäuden, die nach den Maßstäben der Wärmeschutzverordnung vom 01. November 1977 errichtet wurden, besteht die frei Wahl zwischen einem Energieausweis, der anhand des Verbrauchs oder einem der anhand des Gebäudebedarfs berechnet wurde. Die erste Variante ist in der Erstellung deutlich günstiger und somit oft die erste Wahl der Immobilienbesitzer. Der verbrauchsabhängige Ausweis birgt jedoch die Problematik, dass er von den Verbräuchen der Gebäudenutzer abhängt und somit in vielen Fällen keine verlässliche Aussage zur Energieeffizienz der Immobilie macht. In solchen Fällen kann nur ein Gutachter, der alle Gebäudebestandteile betrachtet, aussagekräftige Angaben machen.

Hierzu betrachtet der Experte Alter und Zustand der Anlagentechnik und prüft die Standsicherheit und Dämmung verschiedener Bauteile. Nach der Erstellung eines Wärmeschutznachweises jedes einzelnen Baubestandteiles können gezielte und kosteneffiziente Empfehlungen ausgesprochen werden. Für den Verkäufer einer Immobilie bringt dies den Vorteil, dass er bei der Kalkulation des Kaufpreises und späteren Gesprächen mit Kaufinteressenten bereits genau weiß, welche Defizite seine Immobilie vorweist und den Kostenrahmen hierfür bereits im Vorfeld berücksichtigen und ansprechen kann. Der Käufer einer Immobilie erlebt durch die Prüfung vor dem Erwerb keine teuren Überraschungen und kann alle gewünschten Umbauten bereits in bei seiner Finanzierungsberechnung berücksichtigen lassen.